Mai 2006

-> Eintrag in das KONDOLENZBUCH
Bärbel Bohley, 24.05.1945 - 11.09.2010

Meine rebellische Freundin - Irena Kukutz



Samstag, 11. September 2010 22:01
NACHRUF!!!
Warum gehen die Liebsten Menschen zuerst?
In Liebe, für das was Du für uns getan hast.
Ich verneigde mich vor Dir.
Uwe Marzinski
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Samstag, 11. September 2010 23:34
ein wunderbarer mensch ist gestorben.
auch ich bin sehr traurig.
hielta schifkowitz
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Samstag, 11. September 2010 23:39
Liebe Familie und Angehörige,
die Nachricht von Frau Bohleys Tod hat mich sehr getroffen und berührt. Ich möchte Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl zum viel zu frühen Verlust eines geliebten und bewundernswerten Menschen mitteilen. Ich trauere und weine eigentlich nicht über so viele Menschen, einer davon ist mein Vater, der im April diesen Jahres verstarb. Um Bärbel Bohley weine ich aber nun auch. Möge Sie in Frieden ruhen und möglichst vielen ein Vorbild, sowohl heute wie in der Zukunft, sein.
Mit großer Anteilnahme
Olaf Ritter
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Sonntag, 12. September 2010 09:42
Ich traure um eine Frau die für eine Sache eingetreten ist, welche die Freiheit für Millionen gebracht hat. Da ich selbst mehr als drei Jahre wegen §213 inhaftiert war, weiss ich wieviel Mut dazu gehört hat sich gegen das Regime in der ehem. DDR zu stellen. Ich lebe seit 1982 in der Bundesrepublik und habe nie die Wiedervereinigung aus den Augen verloren. Aber Bärbel Bohley hat eine Revolution mitgestaltet die, wie Gandhi, gewaltlos war und den Menschen Freiheit brachte. Leider gibt es nicht sehr viele Menschen wie Bärbel Bohley die sich auch für andere einsetzten und das Eigene hinten anstellen. Sie war ein großartiger Mensch und ich spreche der Familie mein ehrlich tiefempfundenes Beileid aus.
Gary Grimm von der Heide
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Sonntag, 12. September 2010 13:47
Liebe Angehörige und Freunde von Bärbel Bohley,
als Wessi kenne ich Bärbel Bohley nur aus den Medien heraus. Aber die Nachricht gestern über ihren Tod hat mich schwer bestürzt. Ich hatte das Gefühl, dass sie die Freiheit für die Menschen im Osten einfordern wollte. Ich kann es nicht erklären, aber aus irgendeinem Grund war seit der ersten Minute eine ganz große Sympathie für diese Person da. Menschen wie Bärbel Bohley und Regine Hildebrand, die man als Wessi ja nur über die Medien kannte, bleiben mir im Gedächtnis haften, weil man selten Menschen mit Rückgrat trifft. Ich kann nur von mir behaupten, dass ich dieses Gesicht von Bärbel Bohley und diese besondere Empfindsamkeit, die sie ausstrahlte, nicht vergessen werde. Es gibt Menschen, die man aufgrund einer Geste nicht vergißt wie Willy Brandts Kniefall in Polen. Bei Bärbel Bohley ist es das Gesicht, das etwas in mir auslöst. Und ich hätte sie gerne persönlich kennengelernt. Und wenn es mein Literaturhaus schon geben würde, das ich nach Ernst Reuter benennen würde, hätte ich sie gebeten, dort Texte von ermordeten (1933-1945) jüdischen Dichtern und Schriftstellern vorzulesen. Wenn ein Angehöriger ihren Nachlass regelt, möchte ich, dass er weiß, dass es Wessis gab, die Bärbel Bohley für etwas ganz Besonderes gehalten haben und auch halten werden. Es gibt selten Menschen mit einer besonderen Ausstrahlungskraft, ich hätte ihr das so gerne noch mitgeteilt. Von mir wird sie nicht vergessen. Denn ich werde sie in meinen Texten erwähnen und werde auf sie aufmerksam machen.
Mit freundlichen Grüßen aus Göttingen,
Gabriele Beckmann
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Montag, 13. September 2010 11:11
mit grosser Trauer und Betroffen hat gedenke ich und meine Familie der Vorbereiterin unserer Wiedervereinigung
Arnold Schendel
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Montag, 13. September 2010 20:13
"Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat."
Danke, daß Sie sich für mehr Gerechtigkeit in diesem "Rechtsstaat" stark gemacht haben!
Wir, die in Dankbarkeit und voll Hochachtung auf das Lebenswerk von Bärbel Bohley schauen, sollten wache Bürger bleiben, wenn in diesem Rechtsstaat die Gerechtigkeit mit Füßen getreten wird.
Ich nenne nur drei Beispiele:
- wenn in diesem Rechtsstaat reiche Männer ihren Unterhaltszahlungen nicht nachkommen müssen, weil sie "hervorragende" Steuerberater haben, dann mag das "Recht" sein, es ist und bleibt Unrecht!
- wenn in diesem Rechtsstaat vom Gericht bestellte Gutachter über einen Menschen urteilen, den sie nur eine Stunde gesprochen haben, aber daraus ein Gutachten gestalten, das vier bis fünf Jahre des Lebens des Beschuldigten zwar berücksichtigt aber falsch darstellt, und das ganze vorherige Leben übersieht, dann verdienen die damit zwar ihren Unterhalt aber noch lange keine Anerkennung ihrer Arbeit. Bärbel Bohley hat sich auch für Frauen und Männer stark gemacht, die schlicht falsch oder sogar absichtlich negativ begutachtet worden sind!
- wenn sich PolitikerInnen versammeln und ein "Menschenrecht" beschließen, das aber kein einklagbares Recht ist, dann ist das eben kein Recht und aller guter Wille verpufft in Traumnebeln!
Bärbel Bohley war nie in Traumnebeln, sie hat für ihre Träume gekämpft. Die, die mit ihr gekämpft, viel gewonnen aber auch wieder viel verloren haben, die verlieren eine Mitkämpferin aus der ersten Kampfreihe und eine treue Kameradin.
Eine bessere Kameradin in diesem Kampf um Gerechtigkeit gab es für mich und sehr viele andere nie!
Danke!
Was ist nun nach dem Tod?
Leben!
Das Werk von Bärbel Bohley ist nur für Bücher und Dokus nicht geeignet, es lebt, und damit lebt auch sie in allen weiter, die tun, was sie uns vorgelebt und gelehrt hat!
Ruhen Sie in Frieden, verehrte Frau Bohley!
Sie waren und bleiben eine tapfere Frau mit Power ohne Ende, die lebt weiter!
Hermann Gerbes
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Montag, 13. September 2010 21:53
Ich empfinde große Trauer, weil ein großer und vorausblickender Mensch von uns gegangen ist. Allen Hinterbliebenen meine aufrichtige Anteilnahme.
Karsten Häfner
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Montag, 13. September 2010 23:20
Kann ich etwas tun? Bitte rufen Sie mich an oder mailen Sie mir, wenn jemand im Sinne von Bärbel Bohley arbeitet. Es grüßt recht herzlich
Gabriele Drop
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Montag, 13. September 2010 23:31
Wir trauern um dich liebe Bärbel und beten zu Gott das er dich auch auf diesem schweren Weg behüten möge wie er dich standhafte Friedenskämpferin in der DDR behütet hat. Wir waren Weggefährtinnen von den "Frauen für den Frieden" an der Nikolaikirche Leipzig. Dein unbeugsames Tun hat mit zum Sturz dieser furchtbaren DDR - Staatsmacht beigetragen. Mögen unsere Erinnerungen und Tränen dich begleiten wohin du auch kommen magst!
Wir sind in Gedanken bei allen Deinen Angehörigen.
Liane + Matthias Plotzitzka-Kämpf
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Dienstag, 14. September 2010 00:46
Habe soeben die für mich doch überraschende Nachricht erhalten und möchte hier nicht fehlen, um mein aufrichtiges Beileid den Angehörigen, besonders Anselm auszusprechen. Werde Bärbel Bohley in sehr schöner Erinnerung behalten, trotz, oder gerade wegen der Kürze und dadurch Intensität unserer Begegnung.
Berlin, 14.09.2010
Gereon Pilz van der Grinten
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Dienstag, 14. September 2010 08:30
Liebe Angehörige und Freunde von Bärbel Bohley,
seitdem ich 1985 als Westler für die unabhängige Friedensbewegung in der DDR auf dem Alexanderplatz in Ostberlin demonstriert hatte, ließ mich das Thema "DDR" nie mehr los. Deshalb betreibe ich seit zwei Jahren privat und alleine nun mein großes Internetportal www.mauerfall-berlin.de. Dort ist u.a. auch die Homepage von Bärbel Bohley zu finden. Gerade eben habe ich auf die Startseite einen Link zum Kondolenzbuch gelegt in Würdigung und im Gedenken an Frau Bohley.
Ihnen viel Kraft für die kommende Zeit und seien Sie herzlich gegrüßt vom Niederrhein,
Hinrich Olsen
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Dienstag, 14. September 2010 11:06
Liebe Bärbel Bohley,
ich bin so traurig, dass Du hast gehen müssen - schon wieder einmal....ich wünsche mir für Dich, dass alle Deine Ideale in der anderen Welt schon erfüllt sind, wenn Du dort oben ankommst. Ich umarme Dich in Gedanken und wünsche den Deinen ganz viel Kraft.
Deine Eva-Maria Poster
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Dienstag, 14. September 2010 13:18
Als Ostberliner, der zur Zeit der friedlichen Revolution unweit von Bärbel Bohley in der Zionskirchstrasse mit Frau und drei kleinen Kindern lebte, habe ich dieser mutigen, starken und doch verletzlichen Frau sehr viel zu verdanken. Ich denke gern an unsere kurzen, aber ungewöhnlich herzlichen Begegnungen. Mein Beileid den Angehörigen und Freunden
In tiefer Traurigkeit
Joern Krieger
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Dienstag, 14. September 2010 14:14
Mit Bärbel bin ich zusammen in die Grund - und Oberschule gegangen.
Ihre fröhliche Art ließ damals nicht ahnen, welche Energie sie später entfalten würde. Ich denke mit Hochachtung und Respekt vor ihrem Lebenswerk an sie und bedaure ihren frühen Tod zutiefst.
Gisela Schmädicke, geb.Möbius
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Dienstag, 14. September 2010 16:07
Sehr gern denke ich an Ihren Mut im September 1989 die Listen zum Neuen Forum im Atelier auszulegen, wo wir uns eintragen konnten. Im Spirit... www.schaarschmidt.it/gallery
Uli Schaarschmidt und Freunde.
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Dienstag, 14. September 2010 16:40
Ich bin einfach nur tief traurig u. hoffe, das unsere Kinder u. Enkelkinder dem Mut zur Freiheit begreifen u. achten können.
Karin Topp
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Dienstag, 14. September 2010 17:26
"Du bist der Vogel dessen Flügel kamen, wenn ich erwachte in der Nacht und rief." (Rilke) - diesen Trost hat Bärbel mir zugesprochen, als es mir schlecht ging. Ich denke mit Liebe und Dankbarkeit an sie und wünsche ihrem Sohn Anselm und Familie den Schutz und Trost der Engel. Ich bin zutiefst traurig und werde mir die Erinnerung an sie stets bewahren.
Bettina Mütze
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Mittwoch, 15. September 2010 09:06
Es gibt nur wenige so mutige, so weise und so bescheidene Menschen.
Vielen Dank!
Wolf-Dieter Roth
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Mittwoch, 15. September 2010 10:01
Liebe Familie,liebe Freunde,
liebes Deutschland,
mein aufrichtiges Beileid.
Wo wäre ich,wir ohne diese mutige und ehrliche Frau.
In tiefer Trauer Heinrich und Familie Kulawik
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Mittwoch, 15. September 2010 11:54
Respekt!!! Was für ein mutiges, bewegtes und bewegendes Leben! Wir haben Ihnen viel zu verdanken.
Christian Storr
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Mittwoch, 15. September 2010 14:21
"Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!", ist ein Spruch, der sich in einer Diktatur schwer umsetzen lässt. Grundlage für die "Einmischung in eigene Angelegenheiten" (Jürgen Fuchs) ist dort zunächst einmal, Gleichgesinnte zu finden und sich gegenseitig zu stützen. Schon dieses Handeln kann ins Gefängnis führen, wie es Bärbel geschehen ist. Öffentlich wahrnehmbar wurde ihr Widerstand gegen Unrecht zuerst, indem sie mit anderen mutigen Frauen außerhalb kirchlicher Schutzräume die "Frauen für den Frieden" gründete, öffentlich einen militärischen Zugriff auf die eigene Person verweigerte (1982 wollte die SED die Wehrpflicht auf Frauen ausweiten, was "die Partei" wegen dieser Aktionen nicht durchsetzen konnte) sowie gegen zunehmende Militarisierung und atomare Aufrüstung in einen Hungerstreik trat ("Fasten für den Frieden") - in einer Demokratie ist solcherlei einfach zivilgesellschaftliches Engagement, in der kommunistischen Diktatur war dies eine die eigene Existenz gefährdende Kampfansage gegen die Mächtigen mit ihrem totalitären Herrschaftsanspruch. Bärbels Vortragsreisen durch einige evangelische Kirchgemeinden ab Herbst 1988 (nach ihrer bewussten - von Verantwortung für die Gesellschaft in ihrem ostdeutschen Geburts-Land getragenen - Rückkehr aus dem zeitweiligen Exil) waren eine wesentliche Wurzel für die Entstehung der Bürgerbewegung im Jahr darauf - sie vermittelte: Der Bürger muss sich bewegen, wenn er Bürger und nicht Sklave sein will.
Nach einer Diktatur ist es wichtig, Klarheit zu schaffen über die Vergangenheit, zu erinnern und weiterhin den Opfern beizustehen. Auch dieses hat Bärbel befördert - wieder einmal Hungerstreik (für die Öffnung der Stasi-Akten), wieder einmal vor Gericht mit einem KPD-SED-PDS- (inzwischen "Die Linke")-Protagonisten (G. Gysi). Bärbel hat sich immer mit Würde für ihre Freiheit und die anderer eingesetzt. Zuletzt hat sie sich noch einmal gewehrt - gegen Baulärmterror und einen hartleibigen Vermieter. In tiefer Trauer mein Beileid allen, denen Bärbel ganz ganz nahe war und die alle aufzuzählen hier der Platz nicht reichen würde, aber besonders Anselm, Dragan, Katja, Werner und Ralf.
Gerold Hildebrand (ehem. Umwelt-Bibliothek Berlin)
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Mittwoch, 15. September 2010 19:33
Vor zig Jahren habe ich ein Plakat gehalten, wo draufstand: Für Bärbel Bohley.
Sie war im Osten. Ich war im Westen. Wäre es umgekehrt gewesen, hät ich geschwiegen. Ich hätte nicht den Mut gehabt, den sie hatte !
Annette Kurz
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Mittwoch, 15. September 2010 20:06
Ach Bärbel, woher nur wusstest Du immer, wo die offenen und die ungeahnten Wunden sind, auf die es den Finger zu legen galt?
Auch wenn wir uns nicht immer einigen konnten im Streit über die richtige Medizin - hätten wir ohne Dich nach ihr gesucht?
Es wird uns Dein Lachen fehlen über den Gegenwind, der uns ins Gesicht bläst, und Dein unglaublich breites Kreuz.
Bernd Florath
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Mittwoch, 15. September 2010 21:40
Mit ihrer aufrichtigen Menschlichkeit, ihren klaren Sicht- und Handlungsweisen hat Bärbel Bohley Maßstäbe gesetzt, die dringend für die Gestaltung der Zukunft gebraucht werden. Erinnern wir uns daran, trotz der Trauer, dass sie so früh gehen musste.
Susanne & H.Johannes Wallmann
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Donnerstag, 16. September 2010 01:00
Meine Freunde und ich trauern um einen Menschen, dem wir viel zu verdanken haben. Bärbel Bohleys Mut und Demokratieverständnis führten uns über den Weg der Friedlichen Revolution zur langersehnten Einheit Deutschlands
Ernst Martin Schröder
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Donnerstag, 16. September 2010 13:04
Während Bärbel Bohley am Ende nur von einer kleinen Rente lebte, haben sich SED-Kader, FDJ-Funktionäre und Stasi-Kader bestens in das kapitalistische System integriert und plapperen die neuen Terminologien der Marktwirtschaft ("Kunde","Markt" usw.) mit derselben Selbstverständlichkeit nach, wie früher die der kommunistischen Ideologie. Die linkskonservativ-autoritären Eliten des Ostens und die rechtskonservativ-autoritären Eliten des Westens haben sich nach der Wende "gesucht und gefunden"!
Die Bürgerrechtsbewegung hatte bei einem solchen mentalen Bündnis keine Chance. Widerstand von unten täte auch heute wieder not - in einem System, dessen Eliten fast ausschließlich großbürgerlichen und aristokratischen Zuschnitts sind. Die Krisen der heutigen Zeit beweisen einmal nur wieder, dass große Teile der hochschuldiplomierten deutschen Macht-, Führungs- und Gesellschaftseliten korrupte, habgierige und moralisch verkommene Verbrechereliten waren, sind und bleiben. Jede Ideologie wurde mit einer Selbstsicherheit sondergleichen nachgefaselt, um in Machtpositionen zu gelangen und über andere Menschen Macht zu haben.
Ich bin so traurig, dass es damals nicht gelang, eine Alternative zu diesem großbürgerlich-reaktionären System der Bundesrepublik etablieren zu können.
Als ich las, dass Bärbel Bohley nach der Wahl im März 1990 weinte, ging mir das sehr nah und ich konnte auch meine Tränen nicht zurückhalten. Über den Tod von Bärbel bin ich unendlich traurig und möchte allen Angehörigen und engen Freunden mein tiefes Mitgefühl aussprechen.
Jörg Mathes, Berlin-Friedrichshain
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Donnerstag, 16. September 2010 13:27
Wir, die Jahrzehnte unserer Lebenszeit Ost und West erduldet haben, erinnern uns in tiefer Dankbarkeit an diese mutige Frau.
Hartwig, Irina, Jörg und Sven Frankenhäuser
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Donnerstag, 16. September 2010 13:39
Lieber Anselm, liebe Familie Bohley, liebe Freundinnen und Freunde,
mit Erschrecken habe ich von Bärbels Tod gehört. Ihnen allen meine herzliche Anteilnahme! Bärbel war so ein mutiger Mensch, der sich nicht kleinkriegen liess - und dennoch sensibel blieb und nicht hart und bitter wurde. Wie wichtig und schön, dass es sie gab und ich sie kennenlernen durfte!
Herzlichst Ihre Ingrid Hamel
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Donnerstag, 16. September 2010 14:59
Liebe Verwandt, Freunde und Freundinnen von Bärbel Bohley.
Einen lieben Menschen nie wieder treffen, sehen oder sprechen zu können ist ein wirklich großer Verlust.
Bärbel Bohley ist wie eine gute Freundin, die ich dennoch nie getroffen habe. Trotzdem war sie ein Teil meines Lebens, sie war bei Frauen für den Frieden und ich gehöe zu den Frauen für Frieden (West).
Als Bärbel Bohley 1983 verhaftet wurde, haben wir in unserer Gruppe an der Organisation und den internatonalen Protesten mit der Forderung zur Freilassung aktiv teilgenommen.
Gemeinsam mit anderen Frauen demonstrierten wir Tag und Nacht am Checkpoint Charly, diskutierten, informierten und sammelten Unterschriften.
Ich möchte mich gerne von Bärbel Bohley verabschieden und an ihrer Beisetzung teilnehmen.
Ich warte auf Ihre Nachricht.
Danke
Iona Hilda Sey
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Freitag, 17. September 2010 12:39
sehr betroffen von der nachricht ihres zu frühen todes, möchte ich vor allem ihren sohn amseln meine grüße senden. wir verlieren eine aufrechte und mutige freundin, eine frau, die sich nicht verbog. ich habe sie für ihren mut und wiederstandskraft sehr geachtet und wünschte mir, dass ihr vorbild weiter wirkt und den menschen mut macht, dass zu jeder zeit unrecht bekämpfbar ist.
thomas mascher
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Freitag, 17. September 2010 12:50
Ein Abschiedsgruß an eine Frau mit einer riesigen Begeisterung für Politik, Menschen, Malerei, für das Leben eben ...und mit einer unbeirrbaren Sehnsucht nach der "ganzen Bäckerei". Ihrer Familie und Ihren Freunden mein Beileid und für die nächste Zeit viel Kraft.
Katrin Hattenhauer, Berlin ----------------------------------

Freitag, 17. September 2010 15:35
Bärbel Bohley, German Hero
By Peter Ross Range
There was an elfin quality to this political giant, Bärbel Bohley. She looked small and she was small. Beneath her delicate features you never expected to find the hardened warrior that she became. The Betonköpfe obviously didn.
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Freitag, 17. September 2010 15:57
Sie kleine, mutige Frau, vor der eine ganze Diktatur zitterte.....ich habe Sie immer bewundert, in Zeiten tiefster Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit. Danke!
Axel Grafmanns
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Freitag, 17. September 2010 20:43
"Nichts war uns zu groß, als dass wir es nicht angepackt, nichts war uns zu klein, als dass wir uns nicht darum gekümmert hätten."

Als Bärbel Bohley einiges über die Schwächen der Kirche in der DDR erfuhr, war sie sehr enttäuscht und sie trat aus Wut und auch aus Traurigkeit aus der Kirche aus.
Bärbel Bohley wurde mehrmals im Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen inhaftiert und tagelang verhört. Das Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen ... oder, wie Hubertus Knabe sagte, das "Dachau des Kommunismus", ja das Dachau der DDR. Wer dort gesessen, vernommen, psychisch gefoltert und womöglich radioaktiv verstrahlt worden ist, reagiert anders, ja, hat das Recht, anders, strenger und konsequenter zu reagieren. War es nicht nach der Wiedervereinigung schließlich - nachdem ihr und der Bürgerrechtsbewegung die Behörden der Bundesrepublik den Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Rechtsstaat vor die Nase brachten, unterstrichen und absiegelten - ihr gutes Recht dann zu sagen: "Wenn der Widerstand sich darauf beschränkt, alle vier Jahre irgendwo ein Kreuzchen zu machen, wird sich nicht viel ändern" und die Konsequenzen zu ziehen?
Stellen wir uns vor: Bärbel Bohley und Dietrich Bonhoeffer hätten gleichzeitig gelebt und hätten sich kennengelernt. Was für ein wunderbares Gespräch sich daraus ergeben hätte!
Wir trauern um Bärbel Bohley.
Frédérique Dantonel
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Freitag, 17. September 2010 20:44
Sie waren vielen Menschen im Osten Deutschlands ein großes Vorbild, mündige Bürger zu werden. Wenn sicher auch nicht alle Ihre Träume in Erfüllung gegangen sind, so haben Sie, gemeinsam mit Ihren Freunden, doch unwahrscheinlich viel erreicht - und das friedlich und gewaltlos! Damit sind Sie schon heute in die Geschichte eingegangen. Ihnen gebührt dafür meine Hochachtung - Danke für Alles!
Axel Könnemann
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Sonntag, 19. September 2010 12:17
Mit guter Stirn
und gutem Kopf
ins späte neue Deutschland,
schade, dass Bärbel Bohley nun fort ist,
ihre Gedanken leben weiter
Dirk Westphal
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Sonntag, 19. September 2010 13:03
Meine erste Begegnung mit Bärbel Bohley war in einer Klubgaststätte, genannt "Fresswürfel" in Friedrichsfelde Ost. Die Kunsthochschule Berlin-Weißensee hatte mich in einem Förderzirkel aufgenommen und Bärbel Bohley war unsere Zirkelleiterin. Die Räumlichkeiten waren dort sehr ungünstig, zu steril und von mehreren Seiten Lichteinfall. Daher entschied sie, dass wir in ihr Atelier in der Nähe des Rosenthaler Platzes umzogen. Dort empfing sie uns immer mit einer großen Kanne heißen Tees. Wir wussten lange nicht, dass sie sich so mutig für ein besseres Leben in der DDR einsetzte. Sie wollte uns nicht einweihen, um uns zu schützen. Einmal verbrachten wir sogar ein Wochenende in ihrem Haus auf dem Lande. Sie hatte es mit ihrem ersten Mann liebevoll restauriert. Ein einfaches Haus mit Holzdielen und Kachelöfen. Wir zeichneten und lauschten der Musik von Cat Stevens. Ich erinnere mich an Butterstullen mit köstlicher, von ihr selbstgemachter Brombeermarmelade und an ihren Sohn Anselm, der wie ein Raffael-Engel mit blonden Locken und großen Augen aussah. Einmal erzählte sie uns dann doch etwas von ihrem Engagement und von ihrem Gefängnisaufenthalt. Wenn sie zu einem Verhör geführt wurde, dann folgten ihr auf dem Weg dorthin die Kameras an den Decken des Flurs. Sie hat nur gelächelt. Dieses Lächeln, so sanft, ließ nicht erahnen, was für eine furchtlose Frau sie war. Nach dem Zeichenzirkel hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihr, war auch viel zu ängstlich dazu. Ich bin keine Künstlerin geworden. Bärbel Bohley wird immer einen Platz in meinem Herzen haben und ich habe mir vorgenommen, wenn mich Ängste heimsuchen, will ich an sie denken und bestimmt macht sie mir Mut. Ich bin dankbar, dass ich sie einfach als Mensch kennenlernen durfte. Ihren Freunden und ihrer Familie, besonders dem Anselm möchte ich meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen.
Susanne Manthei
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Sonntag, 19. September 2010 21:06
Frau Bohley hat ein Volk in der Kunstfertigkeit des "aufrechten Ganges" unter-wiesen und ihm so gezeigt, wie es sich einen Teil der genommenen Würde zurückholt. Ihr Mut zur Freiheit ermöglicht mir heute ein Leben jenseits von staat-lichen Unrecht, persönlicher Unfreiheit, ideologischer Beschränktheit, wirtschaft-lichen und ökologischen Zerfall. Vielen Dank, Frau Bohley!Ich bin traurig, weil Ihnen kein längeres Leben vergönnt gewesen ist. Trost finde ich in der Gewissheit, dass ihre Erfolge Bestand haben, und zwar, hören Sie zu Herr Honecker, auch noch in 100 Jahren.
Steven Hentrich
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Sonntag, 19. September 2010 21:15
Sie, Frau Boley, haben große Dinge Wirklichkeit werden lassen. Ich werde Sie nicht vergessen!
Den Angehörigen und Freunden von Frau Bohley spreche ich meine Anteilnahme aus. Für die kommende Zeit wünsche ich Ihnen Kraft.
Steven Hentrich
Seelze, 19. Sept. 2010
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Dienstag, 21. September 2010 10:07
Liebe Bärbel,
1990 durfte ich Dich beim Bundeskongress der naturschutzjugend kennenlernen. Danke, Du warst und bist ein echtes Vorbild! Möge der Wind Dein Lachen weitertragen...
Oliver Dörner
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Dienstag, 21. September 2010 19:37
Liebe Bärbel Bohley,
vielen Dank für Alles. Es geht ein Mensch, der meine Jugend sehr geprägt hat und mich durch die vorgelebte Courage zu einem mutigen Menschen gemacht hat. Viele Menschen in diesem Land werden Sie niemals vergessen.
Monty Mandel
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Donnerstag, 23. September 2010 22:48
Bärbel ist nie fort...Die Rebelle sterben nicht, die ruhen sich nur ganz kurz aus.
Artiom und Alexandra Hildebrandt
Berlin, Checkpoint Charlie
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Samstag, 25. September 2010 10:15
Liebe Bärbel,
wir werden Dich nie vergessen.
Du hast nie nach dem Lohn für Dein Enagement gefragt, hast mutig Deine Auffassung der Dinge - auch manchmal gegen den Zeitgeist vertreten.
Wir danken Dir für alles.
Rainer Schubert
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Montag, 27. September 2010 14:10
Eine ganz "Große" mußte diese Welt für die sie so viel gutes tat verlassen.
Robert Schütze
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Montag, 27. September 2010 21:20
Ein großes Vorbild in Sachen Bürgerrechte ist gegangen - viel zu früh, um den vielen jungen Menschen kommender Generationen von Unterdrückung und Widerstand zu berichten - und vom Stolz, etwas erreicht zu haben: Freiheit für ein ganzes Volk. Karsten Rausch
(ehemals Magdeburg, Demokratischer Aufbruch, heute: Rechtsanwalt Potsdam/Berlin)
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Dienstag, 28. September 2010 15:02
Da wir diesen Umbruch hautnah erlebt haben, so manch Hoffnung auf der Strecke geblieben ist, wenn es darum ging, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen, fällt es schwer zu glauben, dass einer jener der bedeutendsten Pioniere von uns gegangen ist. Das Leben, die Spielregeln der Diplomatie sind zu komolex, um ein objektives Urteil fällen zu können und es ist unfair als Verlierer der Einheit nur zu jammern, obwohl man die Enttäuschung von Bärbel Bohley im Herzen teilt. Haben wir denn vergessen, dass gerade das neue Forum vor einer bedenkenlosen Anpassung gewarnt hat und deshalb vertritt man noch lange nicht linke oder andere Positionen. Während die Sieger der Einheit jubilierend feiern, vergessen haben, wie viele die sich nach der Einheit sehnten auf der Strecke blieben, weil man die Phase der selbständigen Entwicklung vergessen hat, sicher auch die Psychologie des Menschen an der alle humanistische Ideologie scheitern mag, stimmt einen diesen Verlust um so trauriger.
Bärbel Bohley hat mit ganzem Herzen für die Menschen und ihre Rechte gekämpft, was daraus geworden ist, wenn gute Einfälle und Gedanken in einem komplexen System abhanden kommen, weil wir alle Bestandteil desselben sind, brachte ihr sicher auch viel Kritik ein. Es lohnt sich über dieses Lebenswerk nachzudenken und dankbar zu sein, dass niemand mehr am Mauerstreifen stirbt, dass Menschen die freie Entscheidung haben einander beizustehen, was durch die Grenze kaum möglich war, obwohl man sicher viele Enttäuschungen findet, wie sich eine so große Hoffnung aus den Fehlern der Geschichte zu lernen und Deutschland für alle Menschen lebens- und liebenswert zu gestalten nicht ganz erfüllt hat. Das Neue Forum unter Bärbel Bohley war ein großer Wegbereiter, dem es nicht vergönnt war, all diese Ideale umzusetzen und was leider auch im Konsumdenken all zu schnell vergessen wurde. Für manche Bürger kam die Wende zu spät und dennoch wäre es an der Zeit diesen Mut vor allem auch von Bärbel Bohley in den Geschichtsbüchern zu würdigen. Mit freundlichen Grüßen
B.Jacob
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